Bereits am Freitagmorgen (16.09.2022) startete das Freistilteam um Landestrainer Botond Gulyas ins 500km entfernte sauerländische Hohenlimburg. Insgesamt sollten an diesem Wochenende 117 Athleten aus 17 Landesverbänden um den Meistertitel kämpfen. Für Sachsen gingen mit Benno Kirsch, Jayden Müller, Tove Johann Sell, Emil Rau, Niels Schreyer und Richard Breitenbach sechs Heißsporne über die Waage.
Einen sensationellen Auftritt lieferte der KFC Sportler Tove Johann Sell ab, der sich in seinem 38kg Limit souverän bis ins Finale durchkämpfte. Nach einem Auftaktsieg nach Maß gegen den Südbadener Colin Stenzel, den er kurz nach dem Pausengong auf Schultern besiegte, ging er im Folgekampf als technischer Überlegenheitssieger von der Matte. Mit den anschließenden Siegen gegen Simon Kuhn aus Bayern (10:2) sowie gegen den Pfälzer Luca Löwe (Schultersieg) zog er gegen den Titelverteidiger Erik Hanikel, als einziger Sachse, ins große Finale ein. Nach kurzer Führung musste sich Tove dem Rheinländer letztlich nach Punkten geschlagen geben. Damit erzielte der Leipziger bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft verdient den Silberrang.
Einen großen Schritt nach vorn machte auch der Markneukirchner Richard Breitenbach (62kg), der bereits seine zweite Deutsche Meisterschaft bestritt. Im spannenden Duell gegen Robert Schläfke (Brandenburg) gelang ihm der 6:2 Punktsieg. Doch gegen den späteren Deutschen Meister Moritz Barth (NRW) fand sich “Richie“ schnell in einer perfekt gefassten Beinschraube wieder, aus der es kein Entkommen gab. Technisch unterlegen bedeutete dies jedoch den Einzug ins kleine Finale um Platz 3. Nur zwei Wertungspunkte überließ der Leipziger Sportschüler seinem Kontrahenten Niklas Nuß aus dem Saarland, den er taktisch klug 10:2 in die Knie zwang. Die zweite Medaille für das sächsische Team an diesem Wochenende.
Ebenfalls als Medaillenhoffnung trat der Sportschüler Benno Kirsch vom KFC Leipzig im Limit bis 41kg an. Nach einem Schulter- und einem Punktsieg unterlag er dem aus Rheinhessen stammenden Ismet Aslan denkbar knapp mit einem 3:1 und zog damit in das Finale um Platz 3 gegen Jan Aleinikov (Südbaden) ein. Nach einem Rückstand von 6:0 startete Benno die Aufholjagd, die am Ende leider nicht mehr ausreichte. Er unterlag mit 8:4 Punkten und schrammte damit bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft knapp am Podestplatz vorbei.
Jaden Müller vom FC Erzgebirge Aue musste im ersten Kampf seiner 38kg Klasse eine 8:4 Niederlage verkraften. Nach einem Schultersieg gegen Bennet Mahler aus Württemberg traf er auf den späteren und amtierenden Deutschen Meister, Erik Hanikel. Hier fehlten Jaden noch die passenden Mittel, sodass er sich technisch geschlagen geben musste. Als Dritter seines Pools durfte er noch um Platz 5 kämpfen. In Führung liegend gibt Jaden kurz vor Schluss die entscheidenden vier Wertungspunkte ab und unterliegt so ärgerlicherweise dem Pfälzer Luca Löwe.
Ihre erste nationale Meisterschaft kämpften zudem die Auer Ringer Emil Rau und Niels Schreyer. Emil trat dreimal auf die Matte und erzielte in jedem Kampf wertvolle Punkte, selbst gegen den späteren Finalisten aus NRW. Leider reichte es am Ende nur einmal zum Sieg in diesem mit 20 Teilnehmern stark besetzten 57kg Limit. Niels, der deutlich unter dem Maximalgewicht von 57kg lag, musste zwei Schulterniederlagen einstecken.
Landestrainer Botond Gulyas bedankt sich bei seinen Sportlern und mitgereisten Trainern Uwe Klippel (FCE Aue) und Dirk Heinrich (KFC Leipzig) für die sehr gute Unterstützung: „Die Sportler haben sehr gut mitgemacht, ich freue mich über die Ergebnisse. Wir wissen, woran wir noch arbeiten müssen, befinden uns auf einem sehr guten Weg.“
Ein Dank geht auch an den KSV Hohenlimburg für diese sehr gut organisierte Meisterschaft.