Rückblick: Deutsche Meisterschaft weibliche Jugend

Am letzten Septemberwochenende fanden in Dormagen die Deutschen Meisterschaften der weiblichen A- und B-Jugend statt.

Insgesamt 130 Mädchen aus ganz Deutschland kämpften auf drei Matten um die Titel der Deutschen Meisterin. Dabei hielten sich die Teilnehmerzahlen in der jeweiligen Jugend in etwa die Waage. Der Ringer-Verband Sachsen hatte insgesamt 17 Mädels aus acht sächsischen Vereinen nominiert. Auf das Gesamtergebnis am Samstagabend kann man durchaus stolz sein. Mit drei Deutschen Meistertiteln, zwei Vizemeisterinnen und einem dritten Platz gehörte unser Team somit nicht nur zu den zahlenmäßig stark vertretenen Teams der Republik.

Als leichtester Mattenfloh in der Gewichtsklasse bis 35 kg in der weiblichen B-Jugend ging Paula Haase an den Start. Nach einem Sieg und zwei Niederlagen belegte die junge Thalheimerin am Ende Platz 3.

Ihre Vereinskameradin, Aliya Leistner, rang im Limit bis 42 kg ihre erste Deutsche Meisterschaft. Die seit September am Stützpunkt in Leipzig trainierende Sportlerin erkämpfte sich im mit 15 Teilnehmerinnen besetzten Feld am Ende mit drei Siegen und zwei Niederlagen den 7. Platz.

Eine Gewichtsklasse höher, im Limit bis 47 kg, sicherte sich die für den KFC Leipzig startende Leni Heinicke mit zwei Siegen und drei Niederlagen den 6. Platz in einem Teilnehmerfeld mit 13 Starterinnen.

Die Lugauer Starterin Janique Wolf startete im gleichen Teilnehmerfeld, schied jedoch nach zwei Niederlagen aus dem Turnier aus. Die junge Ringerin, die ebenfalls ihre erste Deutsche Meisterschaft bestritt, sammelte auf nationaler Ebene wichtige Wettkampferfahrung.

Im vereinsinternen Duell der beiden Sportlerinnen aus Weißwasser, Mia Kata und Nora Heynisch, hatte im Limit bis 66 kg Mia nach Punkten die Nase vorn. Am Ende belegten die Mädels die Plätze 7 und 8.

In der weiblichen A-Jugend standen gleich vier am Leistungsstützpunkt in Leipzig trainierende Ringerinnen am Samstagabend im Finale. Zudem konnte aus den nordisch ringenden Gewichtsklassen bereits eine Deutsche Meisterin und eine Vizemeisterin gefeiert werden, eine Bilanz auf die man durchaus stolz sein kann. Aber der Reihe nach.

Kimberly Seifert startete in der Gewichtsklasse bis 49 kg. Die Werdauer Ringerin musste im nordischen Turnier gleich vier Kämpfe bestreiten. Mit zum Teil ärgerlich knappen Niederlagen musste Kimberly ihre Kontrahentinnen den Vortritt lassen und belegte am Ende Platz 5.

Im Limit bis 53 kg gingen mit Katharina Krupna, Anjali Arndt (beide KFC Leipzig), Lara Neßmann und Charlotte Christ (beide RC Chemnitz) gleich vier sächsische Sportlerinnen an den Start. Ganze 16 Sportlerinnen kämpften hier um den Titel der Deutschen Meisterin. Die Gewinnerin hieß schließlich Katharina Krupna und kommt vom KFC Leipzig. Sie verwies all ihre Gegnerinnen auf die Plätze. Wobei es im Poolfinale gegen Alexia Burger aus Südbaden schon fast so aussah, als hätte die Südbadener Ringerin durch eine 4er Wertung in quasi letzter Sekunde die Nase vorn. Die von Landestrainer Florian Rau eingeworfene Challenge zeigte, dass lediglich zwei Punkte regelkonform angemessen waren. Damit konnte eine überglückliche Kathi denkbar knapp mit einem 3:4 Punktsieg ins Finale einziehen.

Naemi Leistner sicherte sich in der Gewichtsklasse bis 57 kg souverän den Titel. Bereits im Frühjahr konnte sich die Thalheimerin den Meistertitel in der Altersklasse Juniorinnen sichern und im Sommer aus Rom eine Bronzemedaille bei der Europameisterschaft mit nach Hause bringen. Mit dem Sieg in Dormagen stellte sie einmal mehr ihr Können unter Beweis.
Die Chemnitzerin Xenia Steiert, die seit September ebenfalls in Leipzig trainiert, belegte den 10. Platz in dem mit zwölf Teilnehmern besetzten Feld. Mit der Saarländer Ringerin Oliwia Makuch und ihrer Teamkameradin Naemi Leistner als Gegnerinnen hatte sie ein Hammerlos, gegen das kein Kraut gewachsen war.

In der Gewichtsklasse bis 61 kg stand mit Annalena Pohl eine für Bayern startende, in Leipzig trainierende Sportlerin, im Finale im Kampf um den Meistertitel. Borislawa Mukstadt vom RC Chemnitz startete im gleichen Limit und schied nach zwei Niederlagen aus.

Melanie Lorenz konnte sich in den Poolkämpfen der Gewichtsklasse bis 65 kg gegen all ihre Kontrahentinnen durchsetzen und somit ins Finale einziehen. Die Zauckeroder Ringerin, die sich im letzten Jahr den Titel der Deutschen Meisterin der weiblichen B Jugend erkämpft hatte, unterlag lediglich im Finale der Berliner Ringerin Mina Witt und brachte den Titel der Vizemeisterin mit nach Hause.

Gleich tat es ihr Annalena Landgraf vom RSK Gelenau im Limit bis 69 kg. Im nordischen Turnier ließ sie ihre Gegnerinnen aus Bayern und Südbaden hinter sich und musste sich lediglich der Ringerin aus Artern, Joy Chantal Kießler, geschlagen geben. Somit konnte auch Annalena den silbernen Pokal am Samstagabend stolz ihr Eigen nennen.

In der höchsten Gewichtsklasse bis 73 kg errang die Thalheimerin Cassidy Richter einen weiteren Meistertitel für den sächsischen Verband. Erwartungsgemäß aufregend gestaltete sich der Kampf gegen Lotta Englich vom KSV Witten. Während die Väter beider Sportlerinnen am Mattenrand angespannt auf und ab tigerten, lieferten sich die Ringerinnen ein spannendes Duell über vier Minuten. Eine sehr konzentrierte Cassidy ließ Lotta keine Chance und bezwang die Nordrhein-Westfälerin mit 4:0 Punkten.

Der starke Auftritt unserer Mädels bescherte uns am Ende in der weiblichen A Jugend in der Länderwertung einen starken zweiten Platz noch vor Südbaden und Nordrhein-Westfalen. Alles in allem ein gelungener Auftritt, bei dem unsere Sportlerinnen vom Landestrainer Florian Rau, Trainerkollegen Botond Gulyas sowie den Vereinstrainern Evelyn Schreiber, Steffen Richter und Robby Eichhorn unterstützt wurden. Ohne sie wäre dieser Erfolg so nicht möglich gewesen.

„Wir sind ein tolles Team, es ist mir eine Freude gewesen, euch begleiten zu dürfen.”, so Frauenringkampfreferentin Silke Schneider.

Text und Bild: Silke Schneider
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