Am vergangenen Wochenende fanden im baden-württembergischen Heidelberg die Deutschen Meisterschaften der Männer in beiden Stilarten und der Frauen statt. Das sportliche Großevent wurde so in dem Rahmen das erste Mal vom DRB ausgerichtet.
Das Frauenteam um Landestrainer Florian Rau reiste bereits am Donnerstag mit sechs sächsischen Athletinnen zum nationalen Saisonhöhepunkt nach Heidelberg.
Unterstützt wurde er dabei vom Thalheimer Vereinstrainer Steffen Richter sowie den Sportlerinnen Sophie Krauß und Luna Rothenberger. Beide Ringerinnen konnten aus gesundheitlichen Gründen nicht am Wettkampf teilnehmen und feuerten ihre Teamkolleginnen vom Mattenrand aus an.
Schon am Freitag wurde das Turnier mit den Kämpfen der Frauen eröffnet. Gerda Barth vom FC Erzgebirge Aue stieg im zweiten Kampf des Tages gleich mit einem Schultersieg ins Geschehen ein. Die diesjährige Deutsche Meisterin der Juniorinnen verwies auch ihre weiteren Gegnerinnen deutlich auf die Plätze und musste sich nur im letzten Kampf gegen eine erfahrenere Luisa Niemisch geschlagen geben. Somit durfte sie am Ende des Tages verdient die Silbermedaille mit nach Hause nehmen.
Eine Gewichtsklasse höher startete ihre Vereinskameradin, Lilly Pfau. Im nordischen Turnier bestritt sie vier Kämpfe und belegte am Ende Platz vier. Eine beachtliche Leistung in Anbetracht der Tatsache, dass ihre Gegnerinnen in den vergangenen Jahren bereits mehrfach an internationalen Meisterschaften teilgenommen hatten.
Den ersten Meistertitel, der an dem Wochenende in sächsische Hände ging, erkämpfte sich Lilly Schneider vom RV Thalheim. Die Ringerin aus dem Zwönitztal bestritt all ihre Kämpfe siegreich und durfte am Abend das goldene Edelmetall in Empfang nehmen. Ganz zur Freude ihres Heimatvereinstrainers Steffen Richter.
Mit ihrem Sieg hat Lilly in Thalheim Vereinsgeschichte geschrieben – einen Deutschen Meister im Erwachsenenbereich gab es bis dahin beim RVT noch nie.
Für das Highlight des Tag sorgte Anastasia Blayvas, die Ringerin vom KFC Leipzig. Gleich im ersten Kampf in der höheren Gewichtsklasse bis 55 kg stand sie keiner Geringeren als Nina Hemmer gegenüber. Hoch konzentriert und mit unbändigem Willen entschied sie den Kampf nach spannenden sechs Minuten mit 9:6 Punkten für sich und setzte damit ein erstes Achtungszeichen. Nachdem die Ringkampfamazone zwei weitere Kämpfe siegreich bestritt, traf sie im Finale am nächsten Tag auf Annika Wendle. Souverän trat sie ihrer Kontrahentin entgegen und konnte am Ende mit 2:1 Punkten den Kampf auf Spitzenniveau für sich entscheiden. Damit heißt die neue Deutsche Meisterin in der Gewichtsklasse bis 55 kg Anastasia Blayvas.
Für das Küken im Team Sachsen, Katharina Krupna, ebenso vom KFC Leipzig, ist es in diesem Jahr bereits die 3. Deutsche Meisterschaft gewesen, an der sie teilnehmen konnte. Nach einem 3. Platz bei der Deutschen Meisterschaft der weiblichen A-Jugend und einem 2. Platz bei der Deutschen Meisterschaft der Juniorinnen, ging sie an dem Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft der Frauen an den Start. Dort hatte Fortuna für die 17-Jährige die Ringerinnen Nina Hemmer und Anastasia Blayvas als Gegnerinnen vorgesehen. Gegen die erfahrenen Athletinnen war kein Kraut gewachsen, dennoch konnte Kathi wertvolle Wettkampferfahrungen sammeln.
Mit Naemi Leistner vom RV Thalheim griff eine weitere Deutsche Meisterin der Juniorinnen ins Wettkampfgeschehen ein. Die U23-EM-Bronzemedaillengewinnerin bestritt ihre Kämpfe siegreich und musste sich lediglich gegen die DRB-Kaderathletinnen Sandra Paruszewski und Elena Brugger geschlagen geben. Am Ende stand Naemi auf dem dritten Treppchen und kann eine weitere bronzene Medaille ihr Eigen nennen.
Die seit Oktober am Stützpunkt in Leipzig trainierende Luftfahrt Berlinerin Olivia Andrich trat ebenfalls in der Gewichtsklasse bis 55 kg an. Nach vier Kämpfen landete die junge Ringerin hinter Anastasia Blayvas, Annika Wendle und Nina Hemmer auf einem guten vierten Platz in der hart umkämpften Gewichtsklasse.
Alles in allem kann man durchaus von einem sehr erfolgreichen Wochenende für die sächsischen Ringerinnen und ihren Trainer sprechen. Mit zwei Goldmedaillen, einer Silbermedaille und einer Bronzemedaille im Gepäck ging es für das Frauenteam nach der Meisterschaft direkt weiter nach Freiburg ins Trainingslager der Juniorinnen zur Wettkampfvorbereitung der Ende Juni stattfindenden U20-EM in Spanien.